In sechs Schritten zum Eutiner Bier

Bei uns wird in einem der ältesten Häuser der Stadt, dessen Geschichte sich bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgen lässt, das Bier nach der jahrhunderte alter Tradition der Hausbrauereien, unfiltriert und handgebraut. Bier aus einer Brauerei, wo das Gefühl des Braumeisters wichtiger ist als jedes Thermometer.

Eine Brauerei, in der man die Maische noch riechen kann und die Vorderwürze auf den glühenden Sudpfannenboden einspringt, caramelisiert und in den Gärtanks Schaumgebirge von Kräusen entstehen. Bei uns gibt es keine Computer, bei uns arbeiten noch Menschen, die mit Leib und Seele die Bierherstellung von der Schrotmühle bis ins abgefüllte Fass begleiten.

1.)

200 verschiedene Sorten Malz - also durch Mälzung gekeimtes und getrocknetes Getreide, wie Gerste - gibt es in Deutschland. 300 Kilogramm benötigt Marcus Gutzeit für einen Brauvorgang. Für helle Pilsener-Sorten und für dunkle Biersorten verwendet der Eutiner Bier-Experte Cara-Malz. In seiner Mühle schrotet Gutzeit das Malz-Korn vor dem Brauen frisch.

2.)

Das Malzmehl kommt per Fallrohr in die so genannte Sudpfanne, ein 2500 Liter-großer Kupferkessel. Dort wartet bereits 800 Liter 55 Grad warmes Wasser, das dann in Schritten bis auf 76 Grad erhitzt wird. "Dann ist der Zucker aus dem Malz ausgewaschen". sagt Gutzeit. Nach dem Ein- folgt das Abmaischen. Das Malz-Wasser-Gemisch wird in den Läuterbottich umgepumpt und fließt von dort über ein Sieb zurück in die Sudpfanne.

3.)

Noch ist es nur Zuckerwasser. Für eine "dünnere Würze" lässt Gutzeit frisches Wasser über die Maische im Sieb in die Sudpfanne fließen. Anschließend misst er die Stammwürze, also den Zuckergehalt - mit einer so genannten Spindel, ähnlich einem Thermometer. Stimmt alles, wird das Gemisch eine Stunde lang gekocht.

4.)

Wichtiger Bestandteil: der Hopfen. Den kauft Gutzeit in Bayern ein. Je mehr Hopfen er einsetzt, desto herber wird das Bier. "Pils hat einen hohen Hopfenanteil", sagt Gutzeit. Wieviel Hopfen er dazugibt, ist das Geheimnis eines jeden Brauers. Es macht den Geschmack aus.

5.)

Während des Brauvorgang selbst insgesamt etwa zehn Stunden dauert, muss das Gebräu erst noch zum Bier reifen. Sieben bis zehn Tage lagert es - vermengt mit Hefe - in großen Tanks im sechs Grad kalten Keller. "Man muss täglich nach dem Bier schauen", sagt Gutzeit.

Das Ganze sei nicht mit Eier-kochen vergleichbar - ein Zehn-Minuten-Ei ist nach zehn Minuten fertig. Bier wiederum nicht. Aus dem Wassergemisch mit einem Zuckergehalt von elf bis 15 Prozent, entsteht durch Gärung Alkohol. Gutzeits Bier hat 4,8% bis 6,5% davon.

6.)

Aus den Lagertanks wird das Bier entweder frisch gezapft oder in Flaschen abgefüllt. Als Naturprodukt sei es jetzt drei bis vier Monate haltbar, sagt Gutzeit, der rund 50 Mal im Jahr jeweils 1300 bis 1800 Liter Bier braut. Und das bereits seit über zehn Jahren. "Ein Traumberuf", sagt Gutzeit, den die Vielfalt der Biere fasziniert.

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